Like a roller in the ocean, life is motion, Move on
Like a wind that’s always blowing, life is flowing, Move on
Like the sunrise in the morning, life is dawning, Move on
How I treasure every minute, being part of, being in it With the urge to move on
(MOVE ON/ABBA)
Das eigene Schiff im Kran ist immer etwas sehr aufregendes, Schiffseigner können da mitfühlen. Einerseits die reale Angst vor Schäden – rutscht das Ding auch ja nicht aus den Gurten, wie ist die Ladung verteilt? drückt uns der Wind grad an die Spuntwand, läuft der Motor? und so weiter …
PIC Kran
Andererseits die große Vorfreude, ENDLICH wieder auf dem Wasser leben zu dürfen. Für mich ist unser Krantag gefühlt wie alle Feiertage im Jahr zusammen, größtes Glück, ein Freudentag.
Rauskranen bereitet mir in der Regel 3 Tage schlechte Laune, vorher UND nachher.
Eigentlich dachte ich, unser erster Blog würde sich um Aufbruchstimmung, Vorfreude und lange noch-zu-tun-Listen drehen. Über riesengroße Aufregung, dass es nun endlich losgeht, für uns und unserem Abenteuer auf dem Wasser, nach so vielen Jahren harter Arbeit auf dem Trockendock in Portimao. Ziemlich genau 2 Wochen vor der Wasserung unserer CKebulan und kurz vor meinem letzten Abflug nach Deutschland, hat mich jedoch ein ganz anderes Ereignis eingeholt – und zwar von der anderen Seite des Zeitstrangs.
Als an einem Morgen das wunderschöne Schiff von lieben Freunden herausgekrant wurde, war es nicht das übliche Ritual zur Schiffspflege, dem ein baldiges wieder Einkranen folgen würde. Es war die letzte Reise mit ihren Eignern, denn sie hatten ihre Schönheit vor kurzem verkauft und der neue Besitzer würde sie alsbald übernehmen. Viele Jahre haben die Beiden ihr schwimmendes Zuhause genossen, es gehegt und gepflegt, sind eine Einheit mit dem Schiff geworden und haben damit sicher viele Abenteuer in allen Winkeln der Erde erlebt. Die Gesichter unserer Segelfreunde spiegelte ihre Seelenlage deutlich: hier ging ein Lebensabschnitt zu Ende, wo ein anderer, unserer gerade beginnen sollte – das Leben auf und mit dem Meer. Ich war tief berührt.
Zurück zum anderen Ende des Zeitstranges – noch können wir gar nicht glauben, dass es nun wirklich bald losgeht, mit unserer ganz eigenen Reise, mit unserem Traumschiff, der CKebulan. Noch so vieles zu erledigen, der Berg wird irgendwie nie kleiner, unruhige Nächte.
Aber wie gesagt: am Anfang steht immer ein Kran. Für uns am 30. September 2024.